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Austauschprojekt Brasilien 2017

Tudo bem? So lautet die typische Begrüßungsformel in Brasilien: alles gut?

Die Reise des FBS-Blechbläserquintetts Quintessenza nach Brasilien war in jeder Hinsicht mehr als gut.

Die zweiwöchigen Herbstferien verbrachte das Quintett mit seiner Lehrerin und Leiterin der Frankfurter Bläserschule, Sunhild Pfeiffer, in Brasilien - Santa Catarina, einem südlichen Bundesstaat, in dem viele deutschsprechende Brasilianer leben, deren Vorfahren im 19. Jahrhundert vor allem aus dem Hunsrück ausgewandert waren.

In Sao Bento do Sul gehörte die Musikschule Donaldo Ritzmann zum Austauschpartner der Frankfurter Bläserschule, in Jaraguá do Sul war es die SCAR, das größte Kulturzentrum der Region.

Ziel war es, in mehreren Workshops mit brasilianischen Blechbläsern zu arbeiten, um ihnen Tipps und Übetricks in Sachen Atem- und Blastechnik zu vermitteln. Die Begegnung mit den brasilianischen Workshop-Teilnehmern – insgesamt ca. 100 Kinder, Jugendliche und Erwachsene – war ein besonderes Vergnügen. Für viele Brasilianer war es das erste Mal, dass ausländische Musiker mit ihnen arbeiteten, für die deutschen Schüler war es vor allem interessant, die Unterrichtsperspektive zu wechseln und kurzfristig die Lehrerseite kennen zu lernen.

Die Aufregung auf beiden Seiten war verständlicherweise groß, aber auch genauso die Zufriedenheit am Ende des Workshops nach getaner Arbeit.

Darüber hinaus standen insgesamt sechs Konzerte in beiden Städten und deren Nachbarstädte auf dem Programm, wobei das Konzertprogramm stets variiert wurde. Der Höhepunkt innerhalb der Konzertfolge war sicherlich der Auftritt in der SCAR, etwa vergleichbar mit der Alten Oper Frankfurt, handelt es sich doch um das drittgrößte Konzerthaus in Brasilien. Und dort im Kleinen Saal, dem Mozartsaal in Frankfurt vergleichbar, vor vollbesetzen Rängen spielen zu dürfen, war in der Tat besonders.

Ein anderes, sehr berührendes Konzerterlebnis ereignete sich in der Privatschule von Guaramirim.

Vor der vollbesetzten Turnhalle spielte Quintessenza für die brasilianischen Schüler, die ihre Begeisterung noch sehr viel spontaner ausdrückten als das Publikum im Konzertsaal.

Zum Abschied und nach dem großen Fotoshooting war ein Herzen und Küssen, wie es in Deutschland nie zu erleben ist.

Alles in allem waren es ausgesprochen musikintensive Ferien mit großer Freude an vielen schönen Begegnungen und neuen Erfahrungen, zu denen insbesondere auch die Unterbringung in brasilianischen Gastfamilien zählte. Herzliche Bindungen etwa zur Wappdi-Wuppdi-Oma oder Rosa aus der Tanzgruppe, um nur zwei besondere Persönlichkeiten zu nennen, sind entstanden.

Freie Zeiten ohne Proben und Workshops wurden mit Brasilien-typischen Freizeitvergnügen ausgefüllt. An erster Stelle ist da natürlich der Strandtag zu nennen, aber auch ein Ausflug zu Pferd stand auf dem Programm oder ein Besuch auf der Farm einer der Gastgeberinnen.

Ein besonderes Highlight war die Besichtigung der Buddemeyer-Handtuchfabrik, führte doch sein Besitzer, ebenfalls einer der Gastgeber, persönlich durch die sehr spannenden Produktionsphasen der Handtuch-Herstellung.

Und, was in Brasilien wohl immer dazu gehört: nicht alles läuft nach Plan. Die Kunst des Improvisierens wird groß geschrieben, der Umgang mit der Zeit sehr locker gehandhabt. Selbst die Brasilianer sprechen von brasilianisch pünktlich als pünktlich zu spät – gleichwohl gelingt alles, wenn auch nach deutschen Maßstäben manchmal auf die letzte Minute.

Das Lebensgefühl in Brasilien scheint sehr viel entspannter zu sein – das stellen Eva, Friedrich, Mareike, Malin und Steffi immer wieder fest. Nach glücklicher Heimkehr sagen Quintessenza und Sunhild Pfeiffer nicht nur „Tudo bem!“ - es war wunderbar!


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